Im Baltikum erwarten den Gast boomende Städte und Menschen, die erfrischenden Optimismus ausstrahlen. Prächtig herausgeputzte alte Hansestädte, Nationalparks mit nahezu unberührter Natur, seltenen Tieren und Pflanzen, kilometerlange Sandstrände, über denen die Blaue Flagge für beste Wasserqualität weht, sowie beeindruckende Dünenlandschaften machen Lettland zu einem exklusiven Reiseziel.Gern bezeichnen die Letten ihr Land als das grüne Herz Europas und fürwahr, die natürlichen Ökosysteme machen über 50 % der Gesamtfläche aus. Das ist selten auf der Welt und so ist es nicht verwunderlich, dass es beinahe unberührte Gebiete gibt, deren Flora und Fauna einzigartig in Europa ist. Um den Lebensraum von Luchsen, Wildpferden, Elchen, Schwarzstörchen und Uhus zu schützen, wurden viele dieser Gebiete zu Nationalparks erklärt. Trotz offiziellen Geburtenrückgangs gibt es mehr als 10 000 Weißstorchenpaare, die auf Dächern, Masten, Schornsteinen und Bäumen Jahr für Jahr ihre Nester bauen. Auch kann es passieren, dass sie einer blauen Kuhgewahr werden. Sie gehört zu den seltensten Tierarten der Erde. Das kleine Land an der Ostsee ist mit seinen endlosen Stränden, der Weite der Ebenen und den tiefen Wäldern auch ein Juwel für Naturliebhaber. Seit Jahrhunderten verbringen Erholungssuchende ihren Urlaub an den beinahe 500 km langen Sandstränden des Landes. Schon die Mitglieder der russischen Zarenfamilie gingen hier in die Sommerfrische.Dabei hatte die westliche Welt das Land mit seinen ca. 2,5 Millionen Einwohnern jahrzehntelang fast vergessen. Doch sofort nach der Unabhängigkeit 1991 begann in der Mitte Europas eine fast beispiellose Entwicklung. Eine alte europäische Kulturnation besann sich ihrer Wurzeln und begab sich auf einen beeindruckenden Weg.
Jeder dritte Lette wohnt in der Hauptstadt. Sie wurde 1201 von Bischof Albert an der Düna gegründet. Wie das ganze Land ist auch Riga maßgeblich von Deutschen geprägt. Bis zum Ausrufen der Republik Lettland 1918 hatten deutsche Bischöfe, Ritter und Adlige großen Einfluss auf die Entwicklung genommen. Ihre Spuren lassen sich noch heute allerorts finden. Riga beeindruckt mit prachtvollen Kaufmanns- und Gildehäusern. Finanzielle Mittel zur Restaurierung flossen reichlich, als die historische Altstadt mit ihren 800 Jugendstilgebäuden, den Holzbauten aus dem 19. Jahrhundert und dem Kopfsteinpflaster auf die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen wurde. Die Alberta iela ist die Jugendstil-Prunkmeile von Riga. Es heißt: »Gute Architektur sei gefrorene Musik und Riga eine Sinfonie aus Stein«.
Die Geschichte Lettlands weiß von deutschen, russischen, polnischen und schwedischen Herrschern, die Herrensitze, Schlösser und Paläste erstehen ließen. Viele von ihnen wurden inzwischen restauriert und laden zum Besuch ein. Schon »Lügenbaron« Münchhausen ehelichte 1744 in Pernigel (lett. Liepupe) die deutschbaltische Baronin Jacobine von Dunten, mit der er 46 glückliche Jahre verbrachte.